Schimmelpilze

 
Schimmelpilze in Wohngebäuden führen regelmäßig zu Problemen zwischen Mieter und Vermieter, da Schimmelpilze nicht nur optische Mängel darstellen, sondern neben möglicher Geruchsbelästigung auch entsprechend epidemiologischen Studien gesundheitliche Beeinträchtigungen bewirken können. Die wichtigste Voraussetzung für das Schimmelpilzwachstum ist das Vorhandensein von Feuchtigkeit, was meist auf bauliche Mängel und/ oder falsches Nutzerverhalten zurückgeführt werden kann.
Schwerpunktaufgabe bei offensichtlichem Schimmelbefall ist deshalb die Ursachenermittlung um einerseits notwendige Sanierungsmaßnahmen zur Schimmelbeseitigung zum Erfolg zu führen und andererseits die mietrechtlichen Fragen zu klären.
 
Schimmelpilz
 
Für die Vermeidung von Schimmelpilzwachstum durch Feuchteschäden sind besonders folgende Maßnahmen zu nennen:
 
  1. Mindestwärmeschutz (DIN 4108-2)
  2. Schutz vor Schlagregen ( DIN 4108- 3)
  3. Abdichtung gegenüber aufsteigender Bodenfeuchte ( DIN 18195)
  4. Regelgerechte Dachkonstruktion ( Handwerkliche Richtlinien)
  5. Wasserdichte Installationen
 
Aber auch folgende Aspekte spielen bei der Ursachenermittlung eine wichtige Rolle:
 
  1. akute Feuchteschäden durch Rohrbruch, Überschwemmungen u. ä.
  2. Baufeuchte im Neubaufall oder nach Sanierung durch ungenügendes Austrocknen vor Erstbezug oder ungenügende ( dem Feuchteanfall nicht angepasste) Lüftung
  3. Feuchteschäden durch defekte Dächer insbesondere Flachdächer, Dachrinnen und Fallrohre
  4. falsches Heizen
  5. Wirkungen von Wärmebrücken
  6. Verhinderte Wärmezufuhr an Außenbauteilen
 
Auf Grund der Komplexität der Problematik sind die Ursachen meist nur durch den Einsatz von Messtechnik und der kooperativen Zusammenarbeit aller Beteiligten vollständig aufzuklären.
 
Tipps für richtiges Lüften:
 
Zur Verringerung der Feuchte im Raum sollte vorzugsweise mehrmals täglich eine kurze Stoßlüftung (5-10 min.) bei weit geöffnetem Fenster erfolgen.
 
Im Bad sollte, insbesondere bei Räumen mit ungenügender Lüftungsmöglichkeit, nach dem Duschen das Wasser von Wänden und Boden mit einem Lappen oder Schwamm entfernt werden. Es braucht dann nicht mehr durch das energieintensivere Lüften abgeführt werden. Nach dem Duschen sollte man die Fenster im Bad (so weit vorhanden) kurzzeitig weit öffnen.
 
In der Küche kann durch einen Dunstabzug mit Abführung der Abluft ins Freie viel Feuchtigkeit aus dem Raum entfernt werden. Ein solcher Abzug ist überdies unter dem Gesichtspunkt der Abführung von Kochdünsten und beim Kochen mit Gas zu Abführung der Verbrennungsgase sinnvoll.
 
Weniger beheizte Räume (z.B. Schlafzimmer) sollten nicht mittels warmer Luft aus anderen Räumen aufgewärmt werden. Im kälteren Raum kann es sonst an den Außenbauteilen zu Tauwasser kommen. Bei Nutzung des wenig beheizten Schlafzimmers sollte durch gute Lüftung für die Abfuhr von Feuchtigkeit (jeder Schlafende gibt Wasserdampf ab) gesorgt werden, da es sonst zu Tauwasserbildung an den kältesten Bauteilen kommen kann.
Bauphysikalische Messungen
 
Im Rahmen meiner Tätigkeit kann ich gegenwärtig folgende Messungen anbieten:
 
- Elektronische Feuchtigkeitsmessung: Hochfrequenzverfahren
Für die Messung der Oberflächenfeuchte von Bauteilen wird das Gerät Gann Hydromette  RTU 600 mit der Oberflächen-Messsonde B 60 eingesetzt. Dabei wird die Oberflächenfeuchte in Digits angegeben. Der entscheidende Vorteil des Verfahrens liegt in der guten Handhabbarkeit der Geräte und der zerstörungsfreien Untersuchungsmethode. Für eine Basisanalyse, bei der eine vergleichende Betrachtung der zu untersuchenden Flächen vorrangig ist, kann das Verfahren gut angewendet werden.
 
Für exaktere Messungen der Oberflächenfeuchte und für die Tiefenmessung bis 25cm kommt das MOIST 210 mit HF-Sensor zum Einsatz.
Bei lokal erhöhten Messwerten kann anschließend eine weiter gehende zerstörende Untersuchung und eine quantitative Feuchtigkeitsprüfung mit der Darr-Methode durchgeführt werden
 
- Darr-Methode
Diese Methode lässt eine genaue quantitative Bestimmung des Feuchtegehaltes von vielen gängigen Baustoffen wie Ziegel, Kalksandstein, Porenbeton, Natursteine, Estrich, Mörtel, und Holz zu. Dazu werden die Gewichte einer Baustoffprobe im Bauzustand, im getrockneten- und im durchfeuchteten Zustand ins Verhältnis gesetzt. Als Ergebnisse erhält man die exakte Baufeuchte in Masse %, die Sättigungsfeuchte und den Durchfeuchtungsgrad der Baustoffprobe.
Notwendige Geräte sind ein Trockenschrank und eine genaue Wage.
 
- Elektronische Feuchtigkeitsmessung: Widerstandsmessprinzip
Über zwei in den Baustoff eingebrachte Messfühler wird der elektrische Widerstand im Material gemessen. Die Ablesung erfolgt am Gerät entweder bei definierten Parametern (Holzsorte bekannt) direkt als Masseprozent oder nach Digits.
 
Messgerät: Hydromette RTU 600 mit Einschlagelektrode M 20 für Schnittholz, Furnier, Spanplatten und weichen abgebundenen Baustoffen wie Gipsputz usw.
 
Messgerät: Hydromette RTU 600 mit Tiefen-Elektrode M 21 für Tiefenmessungen bis 100 mm in abgebundenen Baustoffen in Verbindung mit Kontaktmasse und vorgebohrten Löchern.
 
Messgerät: Hydromette RTU 600 mit Aktiv-Elektrode RF-T 28 für die Messung der relativen Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur.
 
Messgerät: Moist 210 mit Hochfrequenzsensor für die Baufeuchtemessung von 3-30cm starken Wänden.
 
- Infrarot-Oberflächentemperaturmessung
Oberflächentemperaturen werden berührungslos mit dem Infrarot-Thermometer gemessen. Der Abstand zum Messobjekt kann dabei einige Zentimeter betragen, so dass auch Geschossdeckenunterseiten und Raumecken ohne Hilfsmittel überprüft werden können. Die Überprüfung der Oberflächentemperatur in den Wärmebrücken ist möglich.
Messgerät: Hydromette RTU 600 mit Temperaturfühler IR 40
 
- Langzeitmessungen mit Datenlogger
Die Messgrößen relative Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur werden über einen längeren programmierbaren  Zeitraum ermittelt und gespeichert. Die Auswertung der umfangreichen Daten erfolgt am PC
 
- Endoskopuntersuchungen
Zum Aufspüren von verdeckten Mängeln oder Schimmelbildung hinter bereits verbauten Elementen (z.B. Trockenbau). Länge des biegsamen Endoskoprohres
ca. 80 cm.
 
- Messung der Strömungsgeschwindigkeit

Das Anemometer dient dem Aufspüren von Leckagestellen in Gebäuden. Undichte Fenster und Türen sowie andere konstruktive Anschlüsse die Heizwärmeverluste verursachen, werden sicher lokalisiert.

Messgerät: T2000E mit MM TS 460 SDI Sensor

 
- Schallpegelmessungen
Mit dem digitalen Schallpegelmessgerät kann im Messbereich von 30 dB bis 130 dB gemessen werden. Der Hintergrundpegel kann über messen werden. Gemäß IEC Standard wird der Schallpegel mittels zweier Bewertungsfilter( A oder C) gewichtet. Weiterhin ist es möglich, den Maximal- und Minimalwert über eine Messperiode zu bestimmen.
 
- Messung des U-Wertes mit TESTO 635
Bei unbekannter Bauwerksstruktur kann der U-Wert mit dem Messgerät bestimmt werden.